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Meister ALLER KLASSEN
Selection Schwander lädt zur Degustation der Extraklasse.
| PKZ PEOPLE | ||
Kommen Sie vom Freitag, 6. bis Samstag, 7. September 2024 in den Genuss auserlesener Weine. PKZ und Selection Schwander empfangen Sie zur Degustation der Extraklasse im PKZ WOMEN Store über den Dächern der Zürcher Bahnhofstrasse.

Philipp Schwander ist der erste Schweizer, der die weltweit schwierigste Weinprüfung, den Master of Wine, bestanden hat. Wer also könnte uns besser in Sachen Bordeaux-Weine beraten?
Das Bordelais gibt in dieser Ausgabe den Ton an: Was bedeutet diese Weinregion für Sie?
Bordeaux ist eines der grössten Qualitätsweinbaugebiete der Welt. Heute beträgt die Anbaufläche über 100 000 Hektar (die Schweiz hat gesamthaft 15000 Hektar Rebfläche). Es gibt weltweit keine Weinregion, in der mengenmässig so viele hervorragende Weine produziert werden. Allerdings ist der erste Zugang zu Bordeaux-Weinen für den Laien nicht ganz einfach. Aufgrund der Traubensorten Cabernet und Merlot sind die Gewächse relativ kräftig und weisen häufig deutlich wahrnehmbare Gerbstoffe auf. In einer Welt, in der viel Zucker und Süssgetränke konsumiert werden, haben es solche Weine nicht immer leicht.
Heisst das, ein roter Bordeaux ist für den Laien zu gerbstoff- und säure betont?
Wer nicht an Wein gewöhnt ist, könnte anfangs gewisse Schwierigkeiten haben. Doch es lohnt sich auf jeden Fall, diese Weine kennenzulernen. Wie bei einer neuen Melodie muss man sich zu Beginn ein bisschen damit auseinandersetzen – dann aber eröffnet sich eine sehr aufregende und vielfältige Weinwelt. Es gibt nur wenige Weine, die selbst bei häufigerem Genuss nie langweilen und ein derart faszinierendes Trinkerlebnis bieten. Das erkennt man auch daran, dass Bordeaux bei WeinliebhaberInnen seit langem konstant einen sehr hohen Stellenwert einnimmt.
Für Latour, Lafite und Co. blättert man schon mal ein kleines Vermögen auf den Tisch. Sind gute Bordeaux also vor allem teuer?
Das ist ein weitverbreiteter Irrtum. Tatsächlich kann man in Bordeaux Weine entdecken, die punkto Preis-Leistung kaum zu übertreffen sind. Leider gibt es aber auch massenhaft miserable Bordeaux. Um Trouvaillen aufzuspüren, ist daher ein profundes Fachwissen unbedingt erforderlich, ansonsten drohen viele Enttäuschungen.

Ihr Rezept sind qualitativ hochwertige Weine, die preislich in einem vernünftigen Rahmen liegen.
Genau, deshalb führen wir auch fast keine berühmten Weine. Viele unserer KundInnen haben zwar teure Gewächse im Keller. Von uns erwarten sie aber etwas ganz anderes, nämlich hochwertige Alltagsweine, die einfach viel Freude beim Trinken bereiten.
Was heisst das?
Ich suche sozusagen die Van Goghs unter den WinzerInnen: Bäuerinnen und Bauern, die gute Weine erzeugen, aber keine Marketing-Genies sind und deshalb auch keine verrückten Preise verlangen können. Zahlreiche WeinhändlerInnen sind darauf angewiesen, berühmte Namen anzubieten, da ihnen die Autorität für Unbekanntes fehlt. Ich habe das Glück, auch unbekannte Weine erfolgreich verkaufen zu können. Wichtig ist aber, dass wir immer Spitzenqualität liefern. Das Vertrauen darf nie missbraucht werden. Deshalb vergleiche ich unsere Weine immer neben den hochwertigsten Konkurrenzprodukten, um sicherzustellen, dass wir zu den Besten gehören.
Welche Bordeaux-Weine bieten Sie an?
Die berühmten Bordeaux werden mittlerweile wie Markenartikel zu sehr hohen Preisen angeboten. Solche Weine zu verkaufen, erfordert keine Sachkenntnis. Sie sind zwar häufig exzellent, kosten aber meist unverhältnismässig viel. Ein grosses Wissen hingegen ist erforderlich, um wirklich gute Bordeaux zu einem bescheidenen Preis zu entdecken. Wir bieten zahlreiche ausgezeichnete Bordeaux unter zwanzig Franken an und haben damit glücklicherweise riesigen Erfolg.

Welche Weine sollte man stets im Keller haben?
Mindestens einen guten Schaumwein, einen fruchtigen Apéro-Weisswein, einen kräftigeren Weisswein als Essensbegleiter und zwei gute Rotweine; einer eher leicht und geschmeidig, der andere kräftig und mit mehr Gerbstoff. So ist man für alle Eventualitäten gewappnet.
Wie wird man zum/zur WeinkennerIn?
Man sollte Freude an der sinnlichen Erfahrung haben. Talent hilft, aber erst Training bringt die wahre Meisterschaft. Manche Leute halten sich für grosse WeinkennerInnen, nur weil sie einige der teuersten Weine getrunken haben. Dabei wird man ja auch nicht automatisch zum Spitzen-Hotelier, nur weil man in vielen Fünf-Sterne-Hotels übernachtet hat.

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