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Montag, 3. Oktober 2022

Brand Portrait

DIE ZUKUNFT DER MODEBRANCHE

Der Schweizer HUGO-BOSS-CEO Daniel Grieder im Interview über Nachhaltigkeit, Digitalisierung und die Werte des Erfolgslabels


BRANDPORTRÄT


Im Jahr 1924 wird das Label Hugo Boss von Hugo Ferdinand Boss in Metzingen gegründet. Knapp 70 Jahre später wird neben der Kernmarke Hugo Boss das Brand Hugo aufgenommen. Seit Juni 2021 ist Daniel Grieder Chief Executive Officer und Mitglied des Vorstands der HUGO BOSS AG. Der Vater von zwei Söhnen lebt in Zürich.


Herr Grieder, Sie gelten als Visionär, dem viel daran liegt, die Zukunft der Modebranche aktiv zu gestalten. Was sind die wichtigsten Themen, die eine Marke in Zukunft repräsentieren muss? 

Eine Marke muss relevant für jüngere Zielgruppen sein. Wir haben im Rahmen unserer «CLAIM 5»-Wachstumsstrategie unseren Marken eine neue, modernere Identität gegeben und sowohl BOSS als auch HUGO stärker auf eine jüngere und globalere Zielgruppe ausgerichtet. Wir wollen unsere Kundschaft zu Fans machen, unsere Markenrelevanz weiter steigern und in den kommenden Jahren eine globale Top-100-Marke werden. 


Mode ist immer Kommunikation. Welche Werte kommuniziert jemand, der ein BOSS-Shirt oder einen BOSS-Hoodie trägt? 

Unsere Marke BOSS steht für «BeYourOwnBOSS». Boss steht dabei nicht für das Chef-Sein im klassischen Sinne – es geht um die emotionalen Aspekte des Boss-Seins. Die Persönlichkeiten unserer neuen Kampagne, wie die Olympionikin Alica Schmidt oder der TikTok-Superstar Khaby Lame, verkörpern perfekt, wofür ein Boss heute steht. Sie sind authentische Markenbotschafter und Influencer für die jüngere Generation. Hugo your own way: Mit HUGO sprechen wir junge, unkonventionelle Menschen an, die das Leben nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten.

 


Wie, glauben Sie, kann eine nachhaltige Zukunft der Fashion-Branche aussehen? 

Die Digitalisierung kann einen grossen Beitrag für eine nachhaltigere Zukunft der Fashion-Branche leisten. Viele Produkte werden zum Beispiel nicht verkauft, weil sie an den Verbrauchenden vorbei entworfen wurden. Hier können Daten in Zukunft wichtige Verbesserungen erzielen. Zudem ist es ein Problem, dass 60 Prozent der Mode aus Polyester besteht und dieses als Mikroplastik beim Waschen ins Abwasser gelangt. Daher arbeiten wir zusammen mit der Schweizer Textiltechnologiefirma HeiQ an einer Alternative. Mit solchen Innovationen öffnet sich eine ganz neue Welt für die Kundschaft und für uns als Unternehmen. Es sind spannende Zeiten für die Modebranche.


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