Brand Portrait
DIE ZUKUNFT DER MODEBRANCHE
Der Schweizer HUGO-BOSS-CEO Daniel Grieder im Interview über Nachhaltigkeit, Digitalisierung und die Werte des Erfolgslabels
| BRANDPORTRÄT | ||
Im Jahr 1924 wird das Label Hugo Boss von Hugo Ferdinand Boss in Metzingen gegründet. Knapp 70 Jahre später wird neben der Kernmarke Hugo Boss das Brand Hugo aufgenommen. Seit Juni 2021 ist Daniel
Grieder Chief Executive
Officer und Mitglied des
Vorstands der HUGO
BOSS AG. Der Vater
von zwei Söhnen
lebt in Zürich.

Herr Grieder, Sie gelten als Visionär, dem viel daran liegt, die Zukunft der Modebranche aktiv zu gestalten. Was sind die wichtigsten Themen, die eine Marke in Zukunft repräsentieren muss?
Eine Marke muss relevant für jüngere Zielgruppen sein. Wir haben im Rahmen unserer «CLAIM 5»-Wachstumsstrategie unseren Marken eine neue, modernere Identität gegeben und sowohl BOSS als auch HUGO stärker auf eine jüngere und globalere Zielgruppe ausgerichtet. Wir wollen unsere Kundschaft zu Fans machen, unsere Markenrelevanz weiter steigern und in den kommenden Jahren eine globale Top-100-Marke werden.
Mode ist immer Kommunikation. Welche Werte kommuniziert jemand, der ein BOSS-Shirt oder einen BOSS-Hoodie trägt?
Unsere Marke BOSS steht für «BeYourOwnBOSS». Boss steht dabei nicht für das Chef-Sein im klassischen Sinne – es geht um die emotionalen Aspekte des Boss-Seins. Die Persönlichkeiten unserer neuen Kampagne, wie die Olympionikin Alica Schmidt oder der TikTok-Superstar Khaby Lame, verkörpern perfekt, wofür ein Boss heute steht. Sie sind authentische Markenbotschafter und Influencer für die jüngere Generation. Hugo your own way: Mit HUGO sprechen wir junge, unkonventionelle Menschen an, die das Leben nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten.

Wie, glauben Sie, kann eine nachhaltige Zukunft der Fashion-Branche aussehen?
Die Digitalisierung kann
einen grossen Beitrag für
eine nachhaltigere Zukunft
der Fashion-Branche leisten.
Viele Produkte werden zum
Beispiel nicht verkauft, weil
sie an den Verbrauchenden
vorbei entworfen wurden.
Hier können Daten in
Zukunft wichtige Verbesserungen
erzielen. Zudem ist
es ein Problem, dass 60 Prozent
der Mode aus Polyester
besteht und dieses als
Mikroplastik beim Waschen
ins Abwasser gelangt. Daher
arbeiten wir zusammen mit
der Schweizer Textiltechnologiefirma
HeiQ an einer
Alternative. Mit solchen
Innovationen öffnet sich
eine ganz neue Welt für die
Kundschaft und für uns
als Unternehmen. Es sind
spannende Zeiten für die
Modebranche.
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